Aix-en-Provence
Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage an der Via Aurelia wuchs die Stadt sehr schnell und wurde dank ihrer heilenden Thermalquellen zu einem beliebten Kurort. Unter Kaiser Augustus entwickelte sich Aquae Sextiae zur römischen Kolonie, 15. v. Chr. bekamen die Einwohner das römische Bürgerrecht.
Mit dem Aufstieg von Marseille zum regionalen Zentrum und zur Hauptstadt des neu geschaffenen Départements Bouches-du-Rhône verlor Aix seinen politischen Einfluss und seine Bedeutung als Universitätsstadt. Die Stadt zog aber weiterhin Künstler, Dichter und Schriftsteller an. Aix blieb vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont.
In den 1950er und 1960er begann die Wiedererweckung der Stadt, die sich seit dem 19. Jahrhundert in einer Art Dornröschenschlaf befunden hatte. Nach dem Algerienkrieg kam es zur Ansiedlung vieler Nordafrikaner und wiederkehrender Kolonisten (Pieds Noirs). Die Stadt wurde zum Anziehungspunkt von Studenten.
Aix zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität und gilt als zweitteuerste Stadt Frankreichs. Insbesondere der Schwerpunkt für Kunst und Kultur sowie das studentische Angebot an Bars und Diskotheken machen den Reiz der Stadt aus. Berühmt sind auch die Calissons. Dieses Gebäck gehört zu den 13 Desserts der provenzialischen Weihnachtstafel und werden mit Mandeln und Melonen gebacken. Fazit: zauberhaftes Städtchen mit ca. 150.000 Einwohnern und ganz viel Wasser (heute im wahrsten Sinne des Wortes).
Aufgrund des Regens sind wir natürlich in ein charmantes Café geflüchtet. Wie sich später rausstellte, war der Kellner alles andere als charmant. Ich bestellte meinen Snack "le Fitness" und bekam ein Riesensteak. Ich "was ist das?" Er mit französischer Hackfresse "le Filet!". Ich wieder: "ich habe aber le Fitness bestellt"
Er wutentbrannt und lautstark im gleichen Atemzug: "Mir müsse schon klar sein, dass er jetzt dass Filet (hat ja auch nur 10 Öroh mehr gekostet) selber bezahlen müsse" und schaute mich nicht mal dabei an.
War mir nicht nur klar, sonder auch egal. Zitat der Kaiserin: "Na, da hat er doch selber schon ein schönes Mittagessen!"
Er versuchte noch mit ein paar Espressi einen guten Schnitt zu machen, Trinkgeld gab es trotzdem nicht einen Cent. Was lernen die französischen Kellner (wahrscheinlich nie) daraus: der Kunde gewinnt IMMER.