Samstag, 14. September 2013

Hier geht's weiter

http://dieweltistnichtgenugvier.twoday.net

Ich muss diese Geschichte einfach nochmal erzählen!

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Da ich mich bereits seit Mai auf die Côte d'Azur vorbereite und mir auch das passende Parfum dazu gekauft habe, an dieser Stell nochmal die aussergewöhnliche (j'adore) Story dazu:

Albert Fouquet, der Sohn eines Pariser Aristokraten, gehörte zur Elite der französischen Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts und war ein Parfüm-Connaisseur. In einem Zimmer der oberen Etage des Familiensitzes, einem Château, kreierte und perfektionierte Fouquet verschiedene Essenzen für seinen eigenen Gebrauch. Geholfen wurde ihm dabei von Philippe, dem Butler der Familie. Zu jedem gesellschaftlichen Anlass überraschte er die Anwesenden mit seinem exquisiten Duft, der in den exklusiven Gesellschaftskreisen an zunehmender Beliebtheit gewann. Jedoch wies Fouquet Vorschläge zur Vermarktung des Parfüms stets zurück.


Eines Nachts, während seines Sommerurlaubs an der französischen Riviera im Jahre 1937, befreundete sich Albert mit einem jungen amerikanischen Studenten, der in einem Cabrio durch Frankreich reiste: John F. Kennedy. Nur wenige Minuten, nachdem sie sich kennengelernt hatten, war der eitle JFK von der Essenz, die Albert trug, fasziniert. Kennedys Charme und Liebenswürdigkeit brachten Albert dazu, ihm am folgenden Morgen eine Probe seines Eau de Cologne mit dem süffisanten Hinweis zu hinterlassen: „In diesem Fläschchen finden Sie etwas von dem französischen Zauber, der Ihrer amerikanischen Persönlichkeit fehlt.“


Nach der Rückkehr aus seinem Urlaub erhielt Albert einen Brief von John aus den USA, in dem er ihm für die freundliche Geste dankte und ihn über den Erfolg informierte, den sein Parfüm unter seinen Freunden genoss. Er bat Albert, ihm acht Proben zu senden, „und wenn es Ihre Produktion ermöglicht, eine weitere für Bob“. So beschloss Albert, eine Kiste mit genügend zusätzlichen Parfümproben zu senden, um die anfallenden Transportkosten zu nutzen. Sein Perfektionismus erstreckte sich nicht nur auf das Parfüm selbst, sondern auf alles, was mit dem Parfüm zu tun hatte. Er stellte die Bestellung erst zusammen, als Philippe endlich einige schöne Fläschchen in einer Pariser Apotheke gefunden hatte. Albert erachtete sie als geeignet für sein Eau de Cologne und beschriftete sie mit Johns amüsanter Anfrage: „EIGHT & BOB“. Albert konnte es kaum glauben, als ein paar Monate später Briefe aus den USA von verschiedenen Hollywood-Regisseuren, Produzenten und Schauspielern wie Cary Grant und James Stewart ankamen. Jeder wollte das Eau de Cologne „EIGHT & BOB“, das sie offensichtlich durch Joseph Kennedy, Johns Vater, entdeckt hatten, der durch seine früheren Geschäfte in der Filmindustrie Beziehungen zu bekannten Stars pflegte.


Leider sollte sich der Erfolg seines Eau de Cologne nicht sehr viel weiter verbreiten. Im Frühjahr 1939 starb Albert bei einem Autounfall unweit von Biarritz. Philippe, die einzige Person, die den Bestellungen nachkommen konnte, führte diese Arbeit nur noch ein paar Monate lang fort, da ihn der Beginn des Zweiten Weltkrieges zwang, seine Anstellung bei der Familie Fouquet aufzugeben. In den letzten Sendungen versteckte Philippe die Flaschen in Büchern, deren Seiten er sorgfältig von Hand ausschnitt, um eine Beschlagnahmung des Parfüms durch die Nazis zu verhindern.


Jahrzehnte später wurde, dank der Familie des Butlers Philippe, die Formel für „EIGHT & BOB“ zusammen mit dessen feinen und raffinierten Produktionsverfahren vollständig wiederentdeckt.

Donnerstag, 12. September 2013

Arles und ganz viele zauberhafte Fälschungen

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In Arles war Markt und wir fanden keinen Parkplatz, denn hier gab es richtig viele Fälschungen zu kaufen, z.B. Lois Voittoni, ermoglio amanti, escadella und und und...

Als wir dann zu fünft endlich durch die Gassen zogen (Brathähnchenkuschelkadaver eingerechnet) ließen wir uns von vielen kleinen Gassen und Sehenswürdigkeiten begeistern.

Seit 1981 stehen nämlich viele der antiken und romanischen Denkmäler der Stadt auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Die Kirche Saint-Honorat auf dem Alyscamps wird zudem seit 1998 als Teil des Welterbes „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet. Arles ist der Startpunkt der Via Tolosana, eines französischen Abschnitts auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela, gehört zu den sehenswertesten Städten der Provence und besitzt zahlreiche Überreste antiker Pracht, unter denen hervorzuheben sind:

  • Das Amphitheater von Arles, um 90 n. Chr. erbaut; Durchmesser 140 m × 103 m und ca. 25.000 Zuschauern Platz bietend; im Mittelalter zu einer Festung ausgebaut, von der noch drei Vierecktürme (12. Jahrhundert) und die Arkadenvermauerung zeugen und gegenwärtig an Festtagen Schauplatz für Stierkämpfe ist

  • Der im südwestlich der Stadt gelegenen Zirkus gefundene 15 m hohe Granit-Obelisk aus Ägypten steht seit 1676 an der Place de la République

  • Ein antikes Theater, unter Kaiser Augustus um 25 v. Chr. errichtet, von dem sich noch zwei korinthische Säulen, die Orchestra und vom Zuschauerhalbrund die untersten der 33 Sitzreihen mit 12.000 Sitzplätzen erhalten haben; hier wurde 1651 die berühmte Venus von Arles aufgefunden, die jetzt im Louvre in Paris und als im Treppenhaus des Hôtels de Ville steht. Die Venus ist im übrigen auch eine Fälschung und keine Venus sondern eine Diana.

  • Reste des römischen Forums mit einem Kryptoportikus (um 40 v. Chr.) und einem unterirdischen Bogengang

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Zweiter Step war die Mühle bei Arles. Ohne Rentnerbus wäre es auch ganz zauberhaft gewesen. Der Dichter und Gesellschaftskritiker Alphonse Daudet hat die berühmten "Briefe meiner Mühle" für die Pariser geschrieben, die aber allesamt auch Fälschungen sind, da sie gar nicht von dort entstanden.

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Diese Mühle wurde allerdings von van Gogh gemalt, der sich tatsächlich hier aufgehalten hat bevor er in der Provence wahnsinnig wurde, in die Irrenanstalt einliefern ließ und dort seine beste Werke entstanden.

Gestorben ist er mit 37 an Selbstmord.

Zum Abend hin sind wir nach Les Baux gefahren. Ein auf einen Hang gebautes Dorf mit Festung. Hier wurde 1822 die Bedeutung eines braun-violetten Minerals entdeckt, das in der Nähe gefunden und nach "Les Baux" nämlich Bauxit benannt wurde. Es enthält eine Aluminiumverbindung, aus der durch Elektrolyse reines metallisches Aluminium gewonnen werden kann.

Vorher

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1200 Jahre später


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Habe verzweifelt versucht, Empfang zu bekommen ...

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... oder einfach nur beim Audioguide die Play Taste drücken, David!

WUSSTEN Sie schon?

Appellation d’Origine Contrôlée (abgekürzt AOCfranzösisch für kontrollierte Herkunftsbezeichnung) ist ein Schutzsiegel für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Frankreich, aber auch der Schweiz, wie etwa WeinChampagnerCalvadosButterKäse und Olivenöl.

Einer AOC liegt der Terroir-Gedanke zugrunde: Der produzierte Wein muss eine klare abgrenzbare, auf seiner Herkunft beruhende Identität besitzen. Ferner muss sich in ihm die lokale Tradition widerspiegeln.

Das AOC-Siegel allein ist allerdings keine Garantie für höchste Qualität. In einigen Anbaugebieten wie beispielsweise Bordeaux sind neben der Appellation d’origine vor allem das Château und dessen Cru (= Gewächs) entscheidend. Die Crus Classés wurden im Jahr 1855 erstmals festgelegt und bezeichnen die Spitzengewächse der Region.

Selbst nachts das Doppelte von Berlin

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Haben noch 10 Tage.

Mittwoch, 11. September 2013

Schisma und Schoten des heutigen Tages

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Ich habe heute ein Plüschbrathähnchen von den beiden Herren geschenkt bekommen!

Leider ist es für das Hühnchen nicht mehr schön, wenn man Kuscheltier sagt, es ist ja tot, halt ein totes Kuscheltier, sozusagen ein Kuschelkadaver aus Frottee für 6 Jährige. Die beiden Herren haben sich auf der Strasse vor Lachen nicht mehr eingekriegt und ich weiss noch nicht genau, wie ich mit der Situation und meinem Hähnchen umgehen soll. Der Clou jedoch an der petite poularde: man kann die Plüschkuschelkeulen und Plüschkuschelflügelchen abnehmen, da Klettverschluss dran ist! Und das alles nur, weil ich im Supermarkt mal Appetit auf ein Brathuhn und nicht auf Pastete hatte.

Das C ist heute übrigens kurz vor Arles geblitzt worden und musste gleich vor lauter Schreck auf die Toilette. Sozusagen grosses Schisma!

Und.... Witty ist gar kein Papst, er hat sich ausschliesslich zum Gegenpapst ernannt - mit einem einzigen Anhänger seiner religiösen Gegenpartei. Er selber! Das ist kleines Schisma.


Schisma gibt's wirklich: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Schisma

Dann habe ich heute noch erfahren, dass Eitelkeit mich direkt in die HÖLLE führt, ich in jedem Fall das Fegefeuer verpasse und keine Chance auf Rehabilitation mehr hätte (dabei wollte ich zusammen mit der Mutti um den Pechtopf tanzen). 

Und alles nur, weil ich mich mal kurz auf offener Strasse gekämmt habe.

Das ist meiner Frau gewidmet.

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Dienstag, 10. September 2013

Suchbild und Hopplahopp

Heute war den ganzen Tag wieder Relaxen am Pool und ein klein bisschen Kultur angesagt. Das C ist alleine nach Nimes gefahren. Hat uns trotzdem gefehlt. Für Euch habe ich noch ein kleines Such-den-Unterschied-Foto eingestellt.

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Auf beiden Bildern könnt Ihr französischen Weinanbau der Region sehen. Die Frage dazu lautet: Warum ist der Wein auf dem ersten Bild teurer und schmeckt meist auch besser?

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Und hier nochmal in voller Pracht von Bild 1.

Na, weil die Trauben viel besser reifen, da hier Steine die Hitze des Tages speichern und in der Nacht langsam wieder abgeben. Beim herkömmlichen Weinanbau in der Erde, verliert sich die Hitze des Tages. Chateauneuf ist zum Beispiel ein dafür bekanntes Weinanbaugebiet.

Dann waren wir drei heute noch im Lavendelmuseum von Oppède, der Kultur und Bildung wegen, nur kurz, also eigentlich auch nur im Museumsshop. War trotzdem super, denn wir haben gelernt, dass es Lavendelseife, Lavendelräucherstäbchen, Lavendelspray (wussten wir schon), Lavendelfusscreme die in der Nase sticht, Lavendelsäckchen, Lavendelöl, Lavendelavendel, Lavendelfilme, Lavendelbücher, Lavendelpostkarten, Lavendelschokolade und und und gibt ... Habe selbstverständlich Lavendelsäckchen und einen schweineteueren Lavendeltee gekauft, da ich noch "Tee ohne Zucker" ausgeben muss.

Der Abend ist dann ohne weitere Komplikationen verlaufen, aber wie erwartet lustig, da sich die Kaiserin und das W beim Kartenspielen immer verbrüdern, das C permanent Kopfnüsse verteilt und man sich über mich immer lustig macht. Zum Beispiel weil ich einmal vor Schreck aufgesprungen bin als der Sprenger anging und ich dachte, 'ne Schlange schießt aus dem Gebüsch (ich weiß ganz genau, wer in Berlin jetzt kichert!!!!!! Das war was ganz anderes. Erstens wars dunkel und zweitens wollte mir der Metzger ans Genick!)

Zum Schluss hat Pierre Brice die Situation wieder gerettet:

http://youtu.be/ppXX5bca7LA

Möge mir Mannitou verzeihen!

Montag, 9. September 2013

Bilderrätsel aus Avignon

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Frage mich die ganze Zeit, was das wohl bedeuten mag.

A: Nur in dieser Sackgasse darf man Heiratsanträge machen.
B: in 50 Metern bitte nicht über ein turtelndes Päarchen fallen oder
C: romantischer Ort zum Antrag machen (Mann kann wegen Sackgasse nicht weglaufen).

und nochmal Abendstimmung

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...über unserem Weinberg.

Die Päpstin und ihre Camerlengos

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Ganz eindeutig trägt man 2013 in der Kirche wieder Sonnenbrille! Mein lieber Schwan hatten wir einen Spaß.

Widmung an mein Team in der Märchenwelt

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Heute im Papstpalast entdeckt und frei dekoriert nach dem Märchen "Die Prinzessin auf der Erbse". Man könnte auch sagen: "Moi (ausnahmsweise ausgesprochen: meu), je suis la reine!"

Hoffe, es geht Euch gut!

sur le Pont d'Avignon

on y danse, on y danse.

Der Tag war heute ganz Avignon gewidmet. Da die Stadt von 1309 bis 1423 Papstsitz war, trägt sie den Beinamen „Stadt der Päpste“. Wir sind also immer noch auf den Spuren der Päpste.

Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Die Altstadt mit dem gotischen Papstpalast (Palais des Papes) aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher-des-Doms und der berühmten Brücke Pont St. Bénézet zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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"Sur le pont d' Avignon" ist ein französisches Volkslied aus dem 15. Jahrhundert über die Brücke St. Bénézet in Avignon.

Wir haben uns die ganze Zeit im Auto gefragt, warum man AUF der Brücke tanzt und haben es natürlich rausgefunden: Ursprünglich stammt das Lied von dem Komponisten Pierre Certon, der das Lied unter dem Titel "Sous le Pont d'Avignon" im 16. Jahrhundert veröffentlichte. Die heute bekannte Version entstand Mitte des 19. Jahrhunderts für eine Oper von Adam Adolphe mit dem Titel "Sur le Pont d'Avignon". Seitdem trägt auch das Lied diesen Titel.

Wahrscheinlich hat auf der Brücke nie jemand getanzt, lediglich vielleicht unter der Brücke (daher früher "sous"). Auf der Insel Île de la Barthelasse, welche mitten in der Rhône liegt und früher von der Brücke überquert wurde, befanden sich nämlich die Vergnügungsviertel und Jahrmärkte der Stadt. Von den 20 Bögen der Brücke stehen heute leider nur noch drei.

Die erste Station des heutigen Tages war der Palais des Papes. Unglaublich beeindruckend und unglaublich gotisch. Die mächtige Palast-Anlage ist in mehreren Bauphasen errichtet worden. Sie sieht auf den ersten Blick wie eine Festung aus, innen gleicht sie eher einem Schloss und beherbergte ab 1335 bis 1430 über 11 Päpste und Gegenpäpste (wusste gar nicht, dass es so wen überhaupt gibt). Wobei mir Papst Benedikt 6 am besten gefallen hat, wurde auch liebevoll der Prunkpapst genannt.

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Die aktuelle Austellung heißt les papesses. http://www.lespapesses.com/

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Und Gott sei Dank gab es rechtzeitig den Wink zum päpstlichen Café.

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Einen ganzen Tag nur Pool und...

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... Sonne, Sonne, Sonne (natürlich unter Beachtung aller vorbeugenden Schutzmassnahmen durch Eincremen - das grosse Schmierakel hat sozusagen jetzt wirklich begonnen).

Am Abend gab es Ratatouille. 

Während sich die Kaiserin und das C von W & C im Weinberg verirrten, fast vom Jäger auf seinem Privatgrundstück erschossen und in der Dämmerung angehalten wurden, über einen elektrischen Zaun zu klettern, vergnügte ich mich mit W von W & C und Tomatenschnibbeln. SEHR aufregend, besonders wenn die Tomaten hier so bunt sind wie der Dreiermix Paprika, den man immer bei Aldi bekommt.

Leider sind über und neben uns Nachbarn eingezogen, die allein durch Anwesenheit stören. Das deutsche Päarchen nebenan gurrt sich (Verb: gurren, Bedeutung: die für Tauben typischen, stimmhaften Töne von sich geben, Worttrennung: gur·ren, Präteritum: gurr·te, Partizip II: ge·gurrt) die ganze Zeit mit Spatzi (er) und Mausi (sie) an und beide hören schlechte Louis Armstrong Remakes.

Haben aber schon die dritte Flasche Cremant knallen lassen, die machen uns Konkurrenz!

Die belgische Familie über uns rutscht ab 8 Uhr morgens Stühle und brüllt sich abends beim Spielen was zusammen, das glaubt man gar nicht. Hört sich so an, als ob billige polnische Lustfilmchen synchronisiert werden. Sehe mich also gezwungen, morgen mal freundlich Bonjourchen zu sagen (s. Kapitel "französische Hackfresse").


Samstag, 7. September 2013

Schlösser, Mauern und dicke Tänzerinnen aus Carpentras

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Schloss Lourmarin haben wir vorgestern in der Abendsonne gesehen. Im Reiseführer stand besonders lohnenswert, das war aber Beschiss, da man abends nur von der falschen Seite fotografieren konnte.

Als Entschädigung gab es Käsebrot.

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Der Ort Châteauneuf kam erst 1791 zu Frankreich, bis dahin gehörte er zum unabhängigen Territorium der Bischöfe bzw. Erzbischöfe von Avignon und galt als Sommerresidenz der Päpste daher auch Châteauneuf du Pape.

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Heute steht nur noch eine einzige Mauer der ehemaligen Sommerresidenz der Päpste. Wirklich schade, dass die Deutschen im zweiten Weltkrieg den Rest vernichtet haben. Wir haben uns nicht als deutsch zu erkennen gegeben, die Kaiserin sah koreanisch aus, das C. sprach wild französisch vor sich hin und ich ließ mich stumm fotografieren.

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Da sich das W. von W & C heute eine Auszeit von uns genommen hat, um die Neuankömmlinge von Oppède persönlich zu begrüssen, haben wir zu dritt den 2000 Seelen Ort erkundigt, ein bisschen Wein gekostet (ich glaube, ich habe den teuersten Wein meines Lebens geshoppt), traditionelle Süßigkeiten namens Berlingots aus Carpentras gekauft...

http://www.123bonbon.com/prod-Berlingots_provencaux-906.htm

... und wiedermal ganz ganz ganz ganz wirklich ganz schlechte Tanzauftritte beim Stadtfest gesehen: Amateur-Moulin-Rouge-Tänzerinnen vom Land, die die Bühne zum Beben brachten.

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Die zweite von links hatte übrigens zu viele Berlingots. Oh la la!

Freitag, 6. September 2013

Aix-en-Provence

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Es hat heute geschüttet wie aus Eimern, ich habe mein drittes Paar Schuhe ersteigert und mich mit einem französischen Kellner angelegt. Dazu mehr nach dem kleinen Geschichtskapitel:

Um eine bekannte Thermalquelle herum wurde ein Festungswall von den Römern errichtet und damit die erste römische Stadt auf gallischem Boden errichtet, Colonia Aquae Sextiae Salluviorum. Aus dieser Namensgebung hat sich die heutige Bezeichnung Aix entwickelt.


Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage an der Via Aurelia wuchs die Stadt sehr schnell und wurde dank ihrer heilenden Thermalquellen zu einem beliebten Kurort. Unter Kaiser Augustus entwickelte sich Aquae Sextiae zur römischen Kolonie, 15. v. Chr. bekamen die Einwohner das römische Bürgerrecht.

Mit dem Aufstieg von Marseille zum regionalen Zentrum und zur Hauptstadt des neu geschaffenen Départements Bouches-du-Rhône verlor Aix seinen politischen Einfluss und seine Bedeutung als Universitätsstadt. Die Stadt zog aber weiterhin Künstler, Dichter und Schriftsteller an. Aix blieb vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. 

In den 1950er und 1960er begann die Wiedererweckung der Stadt, die sich seit dem 19. Jahrhundert in einer Art Dornröschenschlaf befunden hatte. Nach dem Algerienkrieg kam es zur Ansiedlung vieler Nordafrikaner und wiederkehrender Kolonisten (Pieds Noirs). Die Stadt wurde zum Anziehungspunkt von Studenten.

Aix zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität und gilt als zweitteuerste Stadt Frankreichs. Insbesondere der Schwerpunkt für Kunst und Kultur sowie das studentische Angebot an Bars und Diskotheken machen den Reiz der Stadt aus. Berühmt sind auch die CalissonsDieses Gebäck gehört zu den 13 Desserts der provenzialischen Weihnachtstafel und werden mit Mandeln und Melonen gebacken. Fazit: zauberhaftes Städtchen mit ca. 150.000 Einwohnern und ganz viel Wasser (heute im wahrsten Sinne des Wortes). 


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Aufgrund des Regens sind wir natürlich in ein charmantes Café geflüchtet. Wie sich später rausstellte, war der Kellner alles andere als charmant. Ich bestellte meinen Snack "le Fitness" und bekam ein Riesensteak. Ich "was ist das?" Er mit französischer Hackfresse "le Filet!". Ich wieder: "ich habe aber le Fitness bestellt" 

Er wutentbrannt und lautstark im gleichen Atemzug: "Mir müsse schon klar sein, dass er jetzt dass Filet (hat ja auch nur 10 Öroh mehr gekostet) selber bezahlen müsse" und schaute mich nicht mal dabei an.

War mir nicht nur klar, sonder auch egal. Zitat der Kaiserin: "Na, da hat er doch selber schon ein schönes Mittagessen!" 

Er versuchte noch mit ein paar Espressi einen guten Schnitt zu machen, Trinkgeld gab es trotzdem nicht einen Cent. Was lernen die französischen Kellner (wahrscheinlich nie) daraus: der Kunde gewinnt IMMER.


Was ich heute alles gelernt habe

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Boulespielen ist hier immer noch genauso beliebt wie eh und je.

Tarte kann man nie genug zu Hause haben (zum "haute tee" sollte es heute eigentlich Aprikosen Tarte geben, die Ausflugsäpfel wurden von den Herren verschmäht).

Zu Tisch darf man sich nicht die Nase putzen, sonst geht die Post ab.

Got sei Dank habe ich keine Macken, ich kann im Auto nur nicht links sitzen, außer ich fahre.

Aus Käsebrot wurde plat du jour.

nous trommelons.

Morgenstund hat Gold im Mund - aber nur im Urlaub!

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Waren pfiffig und haben eine Tüte zum Laufen (jeder Versuch, die beiden älteren Herren für den Frühsport zu begeistern, schlug bislang fehl, der eine schnarchte heute morgen und der andere schnarchte auch) mitgenommen.

Erstens passen da die vielen Morgeneinkäufe viel besser rein (übrigens auch die Boulangerie Verkäuferin ist ganz entzückend - wie Juliette Binoche aus den Film "chocolat").

Zweitens konnten wir auf dem Rückweg für die beiden noch ein paar frische Feigen vom Baum klau.... ähm... pflücken ... und sparen somit pro eigentlich gekauftem Körbchen Feigen ganze 2 Euro 50. Formidable!

Und drittens kann man die Tüte noch gut als selbstgebasteltes McGivre Coolpack für untertassengroße Bremsenbisse nutzen.

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Selbst die Milchflaschen sind entzückend.

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Von links nach rechts: 90 Cent, 1 Euro, zwei Euro, umsonst.

Gestern ging es mir so dreckig, da konnte ich nichts schreiben. Wir mussten leider dreimal auf der Fahrt nach Roustellion anhalten und ich höre jetzt noch das Gegacker aus dem Auto. HAHAHA

Diagnose: ich war untershoppt. Medizin: habe mir zwei Paar Schuhe gekauft.

Donnerstag, 5. September 2013

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eltravelblog3 - 21. Sep, 19:59
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Und ich finde
Der Blog verträgt eine saftigere Farbe als das jetzige...
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