Provence
Montag, 9. September 2013
Samstag, 7. September 2013
Schlösser, Mauern und dicke Tänzerinnen aus Carpentras
Als Entschädigung gab es Käsebrot.
Der Ort Châteauneuf kam erst 1791 zu Frankreich, bis dahin gehörte er zum unabhängigen Territorium der Bischöfe bzw. Erzbischöfe von Avignon und galt als Sommerresidenz der Päpste daher auch Châteauneuf du Pape.
Heute steht nur noch eine einzige Mauer der ehemaligen Sommerresidenz der Päpste. Wirklich schade, dass die Deutschen im zweiten Weltkrieg den Rest vernichtet haben. Wir haben uns nicht als deutsch zu erkennen gegeben, die Kaiserin sah koreanisch aus, das C. sprach wild französisch vor sich hin und ich ließ mich stumm fotografieren.
Da sich das W. von W & C heute eine Auszeit von uns genommen hat, um die Neuankömmlinge von Oppède persönlich zu begrüssen, haben wir zu dritt den 2000 Seelen Ort erkundigt, ein bisschen Wein gekostet (ich glaube, ich habe den teuersten Wein meines Lebens geshoppt), traditionelle Süßigkeiten namens Berlingots aus Carpentras gekauft...
http://www.123bonbon.com/prod-Berlingots_provencaux-906.htm
... und wiedermal ganz ganz ganz ganz wirklich ganz schlechte Tanzauftritte beim Stadtfest gesehen: Amateur-Moulin-Rouge-Tänzerinnen vom Land, die die Bühne zum Beben brachten.
Die zweite von links hatte übrigens zu viele Berlingots. Oh la la!
Freitag, 6. September 2013
Aix-en-Provence
Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage an der Via Aurelia wuchs die Stadt sehr schnell und wurde dank ihrer heilenden Thermalquellen zu einem beliebten Kurort. Unter Kaiser Augustus entwickelte sich Aquae Sextiae zur römischen Kolonie, 15. v. Chr. bekamen die Einwohner das römische Bürgerrecht.
Mit dem Aufstieg von Marseille zum regionalen Zentrum und zur Hauptstadt des neu geschaffenen Départements Bouches-du-Rhône verlor Aix seinen politischen Einfluss und seine Bedeutung als Universitätsstadt. Die Stadt zog aber weiterhin Künstler, Dichter und Schriftsteller an. Aix blieb vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont.
In den 1950er und 1960er begann die Wiedererweckung der Stadt, die sich seit dem 19. Jahrhundert in einer Art Dornröschenschlaf befunden hatte. Nach dem Algerienkrieg kam es zur Ansiedlung vieler Nordafrikaner und wiederkehrender Kolonisten (Pieds Noirs). Die Stadt wurde zum Anziehungspunkt von Studenten.
Aix zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität und gilt als zweitteuerste Stadt Frankreichs. Insbesondere der Schwerpunkt für Kunst und Kultur sowie das studentische Angebot an Bars und Diskotheken machen den Reiz der Stadt aus. Berühmt sind auch die Calissons. Dieses Gebäck gehört zu den 13 Desserts der provenzialischen Weihnachtstafel und werden mit Mandeln und Melonen gebacken. Fazit: zauberhaftes Städtchen mit ca. 150.000 Einwohnern und ganz viel Wasser (heute im wahrsten Sinne des Wortes).
Aufgrund des Regens sind wir natürlich in ein charmantes Café geflüchtet. Wie sich später rausstellte, war der Kellner alles andere als charmant. Ich bestellte meinen Snack "le Fitness" und bekam ein Riesensteak. Ich "was ist das?" Er mit französischer Hackfresse "le Filet!". Ich wieder: "ich habe aber le Fitness bestellt"
Er wutentbrannt und lautstark im gleichen Atemzug: "Mir müsse schon klar sein, dass er jetzt dass Filet (hat ja auch nur 10 Öroh mehr gekostet) selber bezahlen müsse" und schaute mich nicht mal dabei an.
War mir nicht nur klar, sonder auch egal. Zitat der Kaiserin: "Na, da hat er doch selber schon ein schönes Mittagessen!"
Er versuchte noch mit ein paar Espressi einen guten Schnitt zu machen, Trinkgeld gab es trotzdem nicht einen Cent. Was lernen die französischen Kellner (wahrscheinlich nie) daraus: der Kunde gewinnt IMMER.
Was ich heute alles gelernt habe
Boulespielen ist hier immer noch genauso beliebt wie eh und je.
Tarte kann man nie genug zu Hause haben (zum "haute tee" sollte es heute eigentlich Aprikosen Tarte geben, die Ausflugsäpfel wurden von den Herren verschmäht).
Zu Tisch darf man sich nicht die Nase putzen, sonst geht die Post ab.
Got sei Dank habe ich keine Macken, ich kann im Auto nur nicht links sitzen, außer ich fahre.
Aus Käsebrot wurde plat du jour.
nous trommelons.
Morgenstund hat Gold im Mund - aber nur im Urlaub!
Erstens passen da die vielen Morgeneinkäufe viel besser rein (übrigens auch die Boulangerie Verkäuferin ist ganz entzückend - wie Juliette Binoche aus den Film "chocolat").
Zweitens konnten wir auf dem Rückweg für die beiden noch ein paar frische Feigen vom Baum klau.... ähm... pflücken ... und sparen somit pro eigentlich gekauftem Körbchen Feigen ganze 2 Euro 50. Formidable!
Und drittens kann man die Tüte noch gut als selbstgebasteltes McGivre Coolpack für untertassengroße Bremsenbisse nutzen.
Selbst die Milchflaschen sind entzückend.
Von links nach rechts: 90 Cent, 1 Euro, zwei Euro, umsonst.
Gestern ging es mir so dreckig, da konnte ich nichts schreiben. Wir mussten leider dreimal auf der Fahrt nach Roustellion anhalten und ich höre jetzt noch das Gegacker aus dem Auto. HAHAHA
Diagnose: ich war untershoppt. Medizin: habe mir zwei Paar Schuhe gekauft.
Donnerstag, 5. September 2013
Impressionen der Woche
Bezaubernde Menschen in bezaubernden Gassen
Den Mutigen gehört die Welt
Ganz schrecklich für Menschen mit viel Hunger
De Sade mal anders
Mittwoch, 4. September 2013
Im Zeichen des Ockers
Die erste Tour war ja noch ganz lustig, als uns dann die Kaiserin in den zweiten Canyon namens Rustrel lockte, sank die Laune rapide wie der TGV fährt. Wir kämpften uns mit Flip Flops und Crocks durch die Wildnis und erfuhren nach einer Stunde, dass der blaue Trail insgesamt zwei Stunden dauert, anschliessend durch die Sahara führt und
Jetzt hieß es: Erstmal Schuhe putzen und ab zum Käsebrot!
Friedhofbesuch
Man stellt hier keine frischen Blumen hin, sondern der gesamte Friedhof ist mit Keramikblumen gepflastert. Wie praktisch!
Nachts klappert der Kühlschrank
Und wir wundern uns immer, warum der Champagner alle ist. Entweder naschen die beiden Herren Käsebrot oder trinken heimlich die Flasche leer.
Eigentlich haben wir sowieso nur Fromage und Champagne im Kühlschrank. Mehr braucht man hier auch nicht.
Frühstück mit den Resten war wieder herrlich!
Retourkutsche und ein wunderbarer Tag
Dafür haben wir ein wunderbares Kloster namens Senanque gesehen. Die Abtei wurde 1148 von Zisterziensermönchen aus der Abtei Mazan im Vivarais gegründet. Bemerkenswert ist die für Zisterzienser typische asketische Strenge. Diese wurde nicht nur in ihren Klosterregeln sondern auch in der Architektur deutlich. Diesem Ideal entspricht das schmucklos-schlichte Kloster.
Ich habe beschlossen, den Tag mit vielen Croissants und einem Tischmülleimer wieder gut zu machen. Ehrlich!